AUS ZEHA MACH BERLIN
Wir laufen bei Nieselregen die Auguststraße
im Prenzlauer Berg entlang und finden uns fünf Minuten später bei Kaffee und
Zigarette(n) mit Torsten Heine und Alexander Barré im Atelier von „Zeha Berlin“
wieder. Die Gründer der Marke erzählen uns angenehm entspannt und locker ihre
Geschichte.
- Was verschaffte euch vor einem knappen Jahrzehnt den Mut,
eine damals bereits über 100 Jahre alte, stillgelegte Schuh-Manufaktur aus der
ehemaligen DDR wiederzubeleben?
Die Unternehmung kam
aus reiner Lust an der Sache. Wir holten uns ein Stück Jugend zurück. Vor 10
Jahren waren wir beide im Veranstaltungsbusiness tätig, teilten uns ein Büro.
Und eines Tages kam ein Freund mit Secondhandschuhen von „ZEHA“ vorbei.
Unabhängig voneinander betrieben wir eine Recherche, was „ZEHA“ betraf. Und
irgendwann stellte sich heraus, dass wir beide durch diese Schuhe an unsere
Jugend erinnert wurden und das wollten wir nicht wieder hergeben. Auch wenn wir
damals natürlich keine Ahnung von Schuhen hatten, begannen wir mit drei
Modellen in drei Farben. Weihnachten 2003 verkauften wir dann die ersten Schuhe
im Berlinomat, einem Konzept-Store.
Den damaligen
Firmennamen „ZEHA“ ergänzten wir mit „BERLIN“, da wir ja auch aus Berlin
kommen, und keine Retro-Schuhe verkaufen wollten, sondern Produkte mit dem
Berliner Schick.
- Was ist euch, was Schuhe betrifft, besonders wichtig?
Die Authentizität ist
uns sehr wichtig. Wir wollen Produkte von enorm hoher Qualität verkaufen,
benutzen deshalb nur echtes Leder. Außerdem werden alle Schuhe in Europa
hergestellt. Durch dieses Statement wollen wir Werte schaffen, gegen den Trend
arbeiten. Es ist kein Umschwung nach Fernost in Erwägung zu ziehen.
Ebenso wichtig sind
uns natürlich die Arbeitsbedingungen, was wiederum mit der Authentizität
zusammenhängt. Wir arbeiten ausschließlich mit Betrieben, die sich streng an
die EU-Norm halten, was bedeutet, dass in den Betrieben Lüftungen und andere
gute Rahmenbedingungen geschafft wurden und dass die Arbeiter gerecht entlohnt
werden.
- Berlin ist eine berauschende, laute und bunte Stadt. Wie
schafft ihr es, die Muse für eure Entwürfe zu finden? Oder stellt genau das
eure Inspirationsquelle dar?
Man muss einfach mit
offenen Augen durch die Stadt laufen. Man sieht hier so viele eklektische Outfits,
die dem typischen Stil Berlins zuzuordnen sind, der ja sehr bunt und deshalb so
inspirierend ist. Außerdem betreibt unser Kreativ-Team, wie jedes andere auch,
Trend-Research in den Mode-Metropolen wie Paris.
- Können wir uns bereits auf eine weitere Zusammenarbeit mit
„Von Bardonitz“, wie zur Fashion Week im Januar, freuen?
Das steht noch nicht
fest. Wir sind aber immer offen für Kooperationen. Es war natürlich eine
Kreation für Frau Roschers Kollektion, die aber unseren Stil nicht verändert
hat. Wir haben die Absätze unserer Oxfords im Derby-Cut einfach erhöht.
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