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2/02/2012

LYRIK


Drei Monate für den Rest

Abends steh‘ ich an den Gestaden.
Ich erwarte deine Einkehr.
Einer kommt von Bord.
Er sieht dir ähnlich. Bist du’s?
Sein Antlitz strahlt mich,
Nein, dich
Da drüben an.

Wie viele kommen noch von Bord?
So viele sind’s, dass mir die Augen übergehen.
Es dämmert bereits.
Oh, bist du’s?
Er bewegt sich wie du,
Raucht wie du,
Löst sich in Rauch auf.

An den Gestaden warte ich.
Kalter Nebel umsteigt meine Waden.
Ich sehe ungenau.
Aber bist es nicht du,
Der so galant von Bord geht?
Der Großgewachsene,
Der an mir
Vorbeigeht.

Still frierend warte ich.
Sogar der Kapitän ist schon von Bord gegangen.
Die Lichter sind aus. Schwarze Luft.
Wo bleibst du?
Bist du vorbei gelaufen,
Als ich kurz eingenickt war?
Oder warst du doch unter den anderen?

Vielleicht kann ich dich gar nicht mehr sehen.
Warte ich, so warte ich vergebens.
Auf dich, den es nie gab,
Der nur von mir genommen.






















Max-Michael Böhner

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