LYRIK-Wir beginnen den neuen Monat gedankenversunken.
Ein Ausschnitt
Mehr als vier und weniger als acht
Stunden sitzen.
Augen verkrustet, du pulsierst.
Aufgewärmt, berührt unterm Schleier.
Beträufelt mit warmen Öl,
ikonengleich.
Mehr als vier und weniger als acht
Stunden Stille.
Trotzend dem Rausch in mir.
Das Gesicht ist ihr getrocknet, sie
riecht nach sich selbst.
Und unzähligen anderen.
Aber nicht immer.
Anders am Morgen danach.
Man wand und drehte sich.
Mehr als vier und weniger als acht
Stunden lang.
Mehr als vier und weniger als acht
Stunden danach,
Rauschte, der nunmehr längst
entjungferte Körper.
Im Takt der Nacht, nach dem Puls der
Stadt.
Der Bauch der zwölfjährigen schrie.
Aus der engen Provinz kommend,
Nach Freiheit und nach Liebe.
Mehr als vier und weniger als acht
Stunden
Dauerte es, bevor der Schrei verklang.
Nina Esther Palme, April 2012
photo by Maximilian Bonheur (is shown Nina Esther Palme) |
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