LYRIK
Inspiriert von Motten, die sich nachts - vor allem in den Sommermonaten - durch diverse Schlafzimmer lavieren, kam mir die Idee zu diesem Gedicht.
Die Tiere der Dunkelheit, die durch ihre bizarre Schönheit faszinieren, sind heillos der Fliegenklatsche ausgesetzt. Doch suchen sie doch nur die Wärme des Lichts. Schwirren von der kalten Dunkelheit ins helle Innere. Gesellschaftssuchend? Einsam? Ein Grundbedürfnis, welches sich auf den Menschen übertragen lässt. Dazu gehören auch die komplexen Fragen des Lebens. Fragen an die Seele und Fragen an die Zukunft, an die Liebe.
Wie man den Text auffasst, bleibt jedem selbst überlassen. Doch hat sich gezeigt, dass eine Einführung in unsere prosaische Lyrik manchem Leser Hilfestellung leisten kann. An dieser Stelle lässt sich anmerken: bei Fragen und konstruktiver Kritik an schriftlichen Werken unseres Blogs, freuen wir uns über jede E-Mail, die gerne auf dem schnellstmöglichen Wege beantwortet wird.
Nun viel Spaß beim Lesen!
♥lichst Nina Esther Palme Mai '12
MOTTEN
Im Mottennest, dem Friedhof der Sinne,
Ringe ich nach Atem.
Die Luft wird dünn.
Ich sinne, auf Wolken schwebend
Durch die Tage, die gestundete Zeit.
Im Mottenfriedhof, dem Nest der dunklen Sinne,
Ergreife ich meine Glieder.
Der Schmerz lässt sie erspüren.
Ich hoffe, auf einem Moosbett taumelnd,
Auf die ewige Glückseligkeit des Lebens.
Im Mottenkubus, verschachtelte Welt,
Entwirre ich die Komplexität der Dinge.
Die Lider sind mir schwer.
Ich renne, dem Wind trotzend,
Durch die mir vertrauten Straßen.
Und dennoch begegnest du mir im Traum.
(Nina Esther Palme, Mai 2012)
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photographer Maximilian Bonheur |